Vorstand


Dr. Elke Preusser-Franke
Vorsitzende

Ziele und Aufgaben

Der jüdische FrauenVerein Dresden e.V. hat sich seit seiner Gründung 1999 die Aufgabe gestellt, den jüdischen Migranten aus Osteuropa

  • Eine zusätzliche Heimstatt zum wieder erlernen und zur Pflege jüdischer Traditionen zu bieten,
  • die deutsche Sprache zu erlernen,
  • ein selbstbewusst jüdisches Leben in Dresden mitzugestalten.

Dazu werden täglich Beratungen in unserem Vereinszentrum, dass sich im Bürozentrum nahe dem Pirnaischen Platz 01069 Dresden, Lingner-Allee 3, Nordeingang 5. Etage, Büro 3.507, befindet, für Mitglieder des Vereins und des Freundeskreises durchgeführt.

Unser Verein steht in der Tradition des 1791 ins Leben gerufenen, 1942 von den Nazis verbotenen und 60 Jahre später wieder gegründeten, jüdischen FrauenVereins Dresden (JFVD). Der JFVD sieht sich seit 2002 in der Verantwortung für die aus Osteuropa zugewanderten jüd. Flüchtlinge, als deren Anlaufstelle und Ansprechpartner. Wie einst unsere Gründungsmütter will der JFVD den jüdischen Zuwanderern aus den GUS-Ländern eine Heimstatt geben, um ihre Integration in den fremden nicht-jüdischen Kulturkreis, zu fördern und beim Erlernen der deutschen Sprache zu helfen. Sowie sie dazu zu befähigen, selbstbewusst das Leben in Dresden mitzugestalten.
Der JFVD gibt Information und Beratung als Hilfe zur Durchsetzung der Rechte seiner Mitglieder, tritt der Vereinzelung der jüd. Mitbürger entgegen und setzt damit ein Zeichen gegen die rechte Gewalt von heute. Ziel des JFVD ist die soziale und kulturelle Integration der jüd. Zuwanderer in Form der besonderen Unterstützung jüd. Frauen, die bei der Immigration die schwerste Last in ihrer Familie tragen. Für sie erfolgt die Pflege jüd. Tradition, nach 70 Jahren verordnetem Atheismus, durch Organisation und Vorbereitung von Kulturveranstaltungen des jüd. Fest- und Feiertagskreises, Kochseminare zur Schabbat-Vorbereitung, Erlernen der Kaschrut-Gesetze, aber auch durch die Betreuung hilfebedürftiger und kranker Vereinsmitglieder und deren Familien.

Schwerpunkte unserer Vereinsarbeit bestehen in der Zeitzeugenarbeit, im Kampf gegen Antisemitismus und dem Rechtsextremismus. Weiter werden z.B. mit Schülern Gedenkstättenfahrten in ehemalige KZs unternommen und Führungen zur selbsttätigen Wissensaneignung über das NS-Regime abgehalten. Die Spurensuche mit den SHOA-Überlebenden unseres Vereins wird bei Podiumsdiskussionen in Schulen, Kranzniederlegungen, Buchlesungen, Ausstellungsgestaltungen, Seminaren und durch die Einladungen ehemaliger Zwangsarbeiter nach Dresden erlebbar. Aber auch das Erlernen von Toleranz durch Vergangenheitsbewältigung.

Der JFVD ist engagiert im „Bündnis gegen Rechts“ und „Courage zeigen“, durch Teilnahme an Demonstrationen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

Aktivitäten

Der Jüdische FrauenVerein Dresden e.V. engagiert sich in vielen Bereichen jüdischen Lebens in Dresden.

  1. Ansprechpartner für jüdische Migranten.
  2. Integrationskurse zum Erlernen der deutschen Sprache.
  3. Interviewertätigkeit
  4. Ausstellungen
  5. Podiumsdiskussionen
  6. Traditionspflege und Kulturprogramme durch Vorträge, Buchvorstellungen, Bibliotheksarbeit, – thematisch zu den Fest- und Feiertagen des jüdischen Jahrkreises.
  7. Präsentation und Publikation der Vereinsaufgaben und -zielstellungen durch Teilnahme an Wettbewerben, Ausschreibungen, Ausstellungen.
  8. Gedenkstättenarbeit durch Organisation von Fahrten zu ehemaligen Stätten jüdischer NS-Verfolgung, Aufbereitung von Lehrmaterial für den Geschichts-, Religions- und Ethikunterricht an Gymnasien durch Gedenkstättenfahrten, Zeitzeugengespräche, Unterrichtsmitgestaltung, Podiumsdiskussionen mit SHOA-Überlebenden.
  9. Engagement in demokratischen Bündnissen:
    „Dresden für Demokratie“, „Courage zeigen“, „Geh-Denken“, durch Teilnahme an interkulturellen Initiativen und Demonstrationen gegen alle Formen von Rechtsextremismus und Rassismus.
  10. Förderprogramme:
    Insgesamt 70 Mitglieder erhielten bisher eine Mehraufwandsentschädigung für gesellschaftlich-nützliche Tätigkeiten im Rahmen von 1–Euro–Job-Einsätzen aus Fördermitteln der ARGE Dresden.

Hauptaufgabe ist die Stärkung der jüdischen Identität und Hilfestellungen für Mitglieder in allen Bereichen des alltäglichen Lebens. Die Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder im FrauenVerein werden dabei optimal für die ehrenamtliche Tätigkeit des Vereins genutzt. So konnte in den letzten Jahren schon viel erreicht werden. Die starke und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit „Chabad Sachsen“ gab dem Verein weitere Möglichkeiten, seine in der Satzung verordneten Ziele zu erreichen und weiter auszubauen.

Die meisten Mitglieder des FrauenVereins genießen die Vorteile des Zusammenschlusses. So werden zum Beispiel für seine Mitglieder unterschiedlichste Arten von kulturellen Angeboten bereitgestellt, die zum Teil auch sehr stark genutzt werden. Die vielen Gedenkstättenfahrten in ehemalige Konzentrationlager und zu jüdischen Stätten in Deutschland sind immer ein Höhepunkt im Vereinsleben.

Der sehr gute Erfolg unserer Zeitzeugen-Projekte in Dresdner Gymnasien mit SHOA-Überlebenden ist uns Anlass, diese Projekte weiterzuführen. Denn für die heutige junge Generation sind Gedenkstättenbesuche noch immer der einprägsamste Weg. Die Auswirkungen der NS-Diktatur lassen sich vor Ort viel stärker verdeutlichen, als es jeder theoretische Unterricht vermag.

Was die einst von Deutschland ausgehende Judenverfolgung tatsächlich bedeutet, ist nur an den tatsächlichen Hinrichtungsorten nachzuvollziehen – besonders für jene, die diese nicht in Europa miterleben mussten, oder aber noch zu jung sind, um mit dem Begriff Diktatur etwas anfangen zu können.

Deshalb ist unser Verein, der keinerlei Förderung aus der öffentlichen Hand erhält, für jede Spende dankbar.

Nur so können wir unsere Gedenkstättenfahrten weiterhin durchführen, was sonst u.a. auch an der Not der nur von Sozialhilfe lebenden jüdischen Zuwanderer aus den GUS-Ländern scheitern würde.

Jede Spende ist eine aktive Unterstützung im Kampf gegen den immer noch, oder bereits wieder sehr aktuellen, Rechtsextremismus, Neo-Faschismus und Antisemitismus.

Flyer - Jüdischer Frauenverein Dresden