Hans Erlwein Gymn., Dresden-Gruna 2015
Vernissage: "Fragt uns, wir sind die Letzten."
Interviews mit SHOA-Überlebenden im Rahmen jüdischer Zeitzeugenarbeit
Die Ausstellung des Jüdischen FrauenVereins nimmt den 70. Jahrestag des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion am 21. Juni 1941 zum Anlass, um anhand von Erlebnisberichten auf den Zusammenbruch menschlicher Werte hinweisen, wie ihn Hitler-Deutschland als detailliert organisierte, systematische Zerstörung jüdischen Lebens nicht nur in Deutschland, sondern auch in den besetzten Gebieten Osteuropas verfolgte.
Ausstellung:
Mittwoch, den 04. März 2015 um 16:00 Uhr
mit einem Grußwort von Geschichtslehrerin Frau Merit Kegel
Ausstellungsort:
Hans Erlwein Gymnasium Dresden-Gruna
Eibenstocker Str. 30
01277 Dresden
Jüdische Migranten, die seit 1995 nach Dresden kommen, berichten von der einstigen:
- Blockade Leningrads - dem Leben der Zivilbevölkerung im Inneren einer zum Aushungern verurteilten Stadt
- Evakuierung - um als Juden aus der Ukraine und dem europäischen Teil Russlands nicht den vom Westen her einmarschierenden Deutschen in die Hände zu fallen.
Das beutete Flucht immer weiter in Richtung Osten, tagelanger Transport in Viehwaggons, Hunger, Krankheit, den Verlust der Heimat, des Hab und Guts. Die Flüchtlinge wurden im asiatischen Teil der Sowjetunion in Zelten kriegsbedingter Lebensmittelknappheit auch nicht mit offenen Armen empfangen.
Tausende der Evakuierten starben in den Malaria verseuchten Sumpfgebieten Usbekistans und den Bergwerken von Ural und Altai. Die jüdischen Flüchtlinge litten unter unmenschlichen Bedingungen in Sibirien. Sie berichten von Beginn erneuter Verfolgung und widerlegen so den verlogenen Mythos von der glücklichen sowjetischen Vielvölkerfamilie.